Ich kann das! Na klar!

Genara, Therapiepferd und Coachingpferd

In unserer Leistungsgesellschaft ist es alles andere als einfach, sich nicht ständig zu vergleichen. 

Wie leicht gehen dir Sätze über die Lippen, wie z.B.

  • „Das bin ich! Selbstverständlich!“

  • „Das kann ich! Na klar!“

Manche werden sagen, das ist doch kein Kunststück. Andere dagegen haben hier ein fettes Problem.

Es ist gesund, eine gute Beziehung zu sich selbst und Zugang zu den eigenen Ressourcen zu haben. In diesem Beitrag bleiben wir bei den Ressourcen.

Ressourcen, was ist das eigentlich genau und wie finde ich dazu Zugang?

Was sind Ressourcen und wie aktiviere ich sie?

Dem Begriff „Ressource“ begegnest du vermutlich in erster Linie in Form von Ressourcenknappheit unseres Lebensraums: Öl wird knapp, Wasser wird knapp, Getreide wird knapp. Das sind Ressourcen, die der gesamten Menschheit mehr oder weniger gut verteilt zur Verfügung stehen.

Deine eigenen Ressourcen sind z.B. deine Begabungen, deine inneren Werte, Gedanken, Empfindungen und Lösungsideen oder deine Gesundheit. Daneben gibt es auch wirtschaftliche Ressourcen, soziale Ressourcen, materielle und immaterielle Ressourcen.

Du nutzt Ressourcen, um diesen Artikel zu lesen. Dazu bist du online, du hast diesen Artikel gefunden, du kannst lesen und den Inhalt verstehen. Ressourcen sind all jene Mittel, die dir helfen, eine Aufgabe zu bewältigen. Über viele Ressourcen denken wir überhaupt nicht nach.

Darüber könntest du heute einmal nachdenken

Notiere dir am Ende des Tages mindestens drei Herausforderungen, die du bewältigt hast. Das können auch kleine Tätigkeiten sein, z.B. ein wichtiger Telefonanruf, ein bisher aufgeschobenes Gespräch oder die Planung einer Reise. In einem zweiten Schritt schreibst du zu jeder Herausforderung mindestens drei Ressourcen, die du aktiviert hast, um sie zu lösen.

Wenn dir die Übung gefällt, kannst du sie zu einem Abendritual machen oder zu deinem Abendritual hinzufügen.

Du wirst feststellen, dass es gut tut, sich seiner Ressourcen bewusst zu werden. Es macht mit der Zeit stolz und dankbar. Probiere es gleich heute aus!

Warum kann ich manchmal nicht auf meine Ressourcen zurückgreifen?

Am einfachsten kannst du dir das an einem Beispiel klar machen, das du vielleicht schon einmal erlebt hast. Du hast für eine Prüfung gelernt und willst mit deinem Wissen glänzen. Bei der Prüfung hast du aber ein Blackout – alles ist wie weggeblasen. Du hattest keinen Zugriff mehr auf deine Ressource „Wissen“. Wie kommt das?

Auf unsere Ressourcen können wir nur zurückgreifen bzw. uns an sie erinnern, wenn wichtige Teile unseres Gehirns miteinander gut vernetzt sind. Sind wir zu aufgeregt, wird der sympathische Zweig des autonomen Nervensystems so stark aktiviert, dass unser langsamer Teil des Gedächtnisses zu langsam ist, um am Geschehen teilzunehmen. Das Nervensystem hat die Einschätzung erlangt, die Situation könnte gefährlich sein, sodass der langsame Mitspieler aus dem Spiel genommen wird. Bist du also zu aufgeregt, kannst du nur noch reagieren und bist sozusagen auf Autopilot. Auch das ist eine Ressource. Nur kannst du diese – im Gegensatz zu den anderen – nicht selbstständig aktivieren, sondern das Nervensystem übernimmt das Steuer, bis die Aufregung wieder nachlässt, und wie von Zauberhand alles Wissen wieder vorhanden ist.

Was kannst du tun bei zu viel Aufregung?

Wenn du tatsächlich vor einer Prüfung stehst oder einer Lebens-Prüfung, dann helfen scharfe Reize, um wieder in Kontakt mit dir selbst zu kommen. Du kannst dir z.B. einen spitzen Stein in den Schuh legen oder einen Ring tragen, den du unauffällig kneten kannst. Du kannst dir ein scharfes oder sehr saures Bonbon unter die Zunge legen oder einen scharfen Geruch bei dir tragen. (z.B. in einer kleinen Flasche)

Sobald du wieder Kontakt mit dir hast, versuche dein Nervensystem zu beruhigen. Atme tief durch, zähle rückwärts, lerne einen Reim vorher auswendig, den du dir jetzt leise oder in Gedanken vorsagst. Wenn möglich, unterbrich die Situation, z.B. durch einen Toilettengang, frag nach einem Schluck Wasser oder öffne ein Fenster.

Wie kann ich Ressourcen in neuen Situationen aktivieren?

Hierzu gibt es eine schöne Methode: die Absorptionsmethode. Die Idee ist, dass du aus bereits bekannten Herausforderungen die Ressourcen, die du brauchst, aktivierst und mit in die neue Situation nimmst.

Angenommen, du hast ein Vorstellungsgespräch und möchtest gerne deinen möglichen Chef von dir überzeugen.

Frage dich als erstes, welche Ressourcen dir dabei helfen könnten. Dir werden nur welche einfallen, die du auch hast, denn für andere fehlt dir der Zugang. Möglicherweise sagst du:

Ich wäre gerne offen, klar in meinen Aussagen und selbstbewusst.

Als nächstes frag dich, wann in letzter Zeit, gab es eine Situation, in der du offen gegenüber anderen Personen warst. Erinnere dich ganz genau, mit allen Sinnen: Wo war das, was hast du gemacht, was konntest und kannst du jetzt vor deinem inneren Auge sehen, hören, spüren, riechen oder schmecken? Je genauer du die Situation vor deinem geistigen Auge hast, desto mehr wirst du die damit verbundene Ressource spüren.

Wenn du die Offenheit gegenüber anderen Personen gut spürst, dann nimm wahr, wo sich diese in deinem Körper spüren lässt. Welche Form, welche Farbe hat diese Offenheit? Am besten, du schreibst es auf.

Dann wendest du dich den anderen beiden Ressourcen zu.

Zum Schluss lässt du alle drei (oder noch mehr!) Ressourcen nacheinander noch einmal erscheinen und spürst sie in deinem Körper.

Frage dich, ob es ein Gesamtbild, ein übergeordnetes Bild, ein Symbol oder einen Satz gibt, der all das beschreibt, und das du mitnehmen kannst in die neue Situation.

Jetzt tauchst du mit diesen Ressourcen imaginativ in die neue Situation ein. Mach das ruhig ein paar Mal hintereinander, damit du das Vorstellungsgespräch mit deinem imaginativen Auftreten verknüpfst.

Du wirst spüren: Ich kann das!

Ich kann das – auch mit Pferden!

Die möglicherweise völlig neue Erfahrung mit Pferden kann dich unterstützen, deine Ressourcen mit ganz anderen Augen zu sehen, zu entdecken und zu aktivieren. Stell dir vor, du hältst ein Pferd nur durch deine Atmung an. Du gehst ohne Strick frei mit ihm über Stangen oder durch ein Wasserbecken. Du gibst ihm körpersprachlich eine Richtung vor und es geht mit dir. Ressourcen zu aktivieren macht Spaß und ist gesund. Komm vorbei und sag am Ende des Tages: „Ich kann das!“

Wenn du Pferde und Menschen zusammenbringst, z.B. als ReittherapeutIn oder Coach, und dich fragst, welche Übungen du einsetzen könntest, um Ressourcen zu aktivieren, dann bist du genau hier richtig.

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