"Machen Sie sich mal keine Sorgen, Ihr Pferd ist nervenstärker als Sie …"
sagte mein damaliger Tierarzt zu mir, als meine junge Stute Genara mit einer Lahmheit ohne bekannte Ursache in die Klinik musste. Für mich war es eine Katastrophe, aber der Satz tat wirklich gut! So fuhr ich meinem Pferd über drei Stunden im eigenen Auto hinterher und konnte beobachten, wie sie sehr unaufgeregt und aufmerksam die vielen neuen Eindrücke in sich aufnahm. Es war ihre allererste Hängerfahrt, das erste Mal weg von zu Hause, weg von ihren Freunden, ihrer Mama und Schwester, die in ihrer Herde wohnten, und ihrem Vater, der etwas abseits der Stuten lebte.
Eine der vermuteten Diagnosen, die sich dann nicht bewahrheiten sollte, war niederschmetternd, und so ließ ich sie für drei Wochen in der Klinik zurück. Da sie einen Bänderriss hatte, war klar, dass wir nicht in ihren alten Stall zurück konnten. So zogen wir ein paar Dörfer weiter in einen Reitstall und sie in eine Paddockbox. Dort machten wir unsere ersten Erfahrungen ohne die Draufsicht der Züchterin und mussten nun alleine klar kommen.
Es hat uns beiden extrem gut getan. Wir haben uns abgenabelt und sind eigene Wege gegangen. Unsere Beziehung wurde jedes Jahr enger, und sie hat mich vieles gelehrt, vor allem, präsent zu sein; klar zu sein, ohne Druck auszuüben; genau zu sein, aber dabei leicht zu bleiben und vor allem: starke Nerven zu entwickeln.
Frust und Anspannung prallen an ihr ab – sie bleibt einfach stehen und wartet, bis ich wieder durchatme und meine Haltung weich wird, ohne eine positive Körperspannung zu verlieren. Als ich reiterlich nicht weiterkam, weil sie extrem fein auf jede Muskelspannung meines Körpers reagiert, habe ich durch Centered Riding gelernt, meine Körpermitte zu finden und mich auszubalancieren. Innere Bilder helfen uns beiden, fein miteinander zu kommunizieren und den Spaß in den Vordergrund zu stellen. Na ja meistens jedenfalls.
Genara ist das ideale Coachingpferd. Sie hat Spaß an Aufgaben und löst diese gerne und meistens sehr schnell. Sie braucht viel Abwechslung, die sich in einer guten Routine einbetten darf. Sie ist sehr präsent, macht sich groß und redet deutlich. Ich habe in einem Coaching erlebt, dass eine Teilnehmerin nur noch den Strick in der Hand hatte, weil sie versucht hat, Genara von A nach B zu ziehen. Doch meine Stute braucht eine klare Führung mit genug Spielraum, dann macht sie alles mit. Ziehen, Drücken, Zerren – das funktioniert bei ihr nicht. Durchatmen, lächeln, den Weg kennen, Sicherheit vermitteln – das erwartet sie von ihrem Coachingpartner Mensch.
Wie unterstützen dich Pferde darin, ein besseres Nervenkostüm zu bekommen?
Pferde sind als Flucht- und Beutetiere darauf angewiesen, ihre Umgebung in Sekundenbruchteilen zu lesen, um sich bei Gefahr in Sicherheit bringen zu können. Dort angekommen können sie sofort wieder fressen oder anderen angenehmen Dingen nachgehen. Sie sind also perfekt darin, ihre Spannungen und Energien zu regulieren. Sie sind ebenso perfekt darin, dich, deine Spannungen, deine Klarheit und deine Sicherheit zu lesen und sich dementsprechend zu verhalten.
Wenn du zu einem der Seminare kommst, die wir im Angebot haben, dann lernst du z.B.:
- Wie komme und bleibe ich im Hier und Jetzt?
- Wie verbinde ich mich mit meiner Körpermitte?
- Welche Ressourcen habe ich und wie kann ich diese abrufen?
- Wie kann ich zwischen mehr und weniger Energie, zwischen mehr und weniger Spannung hin- und herpendeln?
Unsere Co-Coaches werden dir dazu ein eindeutiges Feedback geben und dich auffordern, Dinge neu auszuprobieren.
Nervenstärke online trainieren
Wenn du zum Seminar kommst, erhältst du auch das Workbook „Dein Mindset für strazierfähige Nerven in 5 Schritten“, das du unter „kostenlos“ herunterladen kannst.
Außerdem biete ich einen Online-Kurs zum Thema: „Guten Nerven! Schlechte Nerven? Dein Mindset für strapazierfähige Nerven im herausfordernden Alltag“ an. Wenn du Pferdecoaching und Online-Kurs kombinierst, bekommst du einen Rabatt.