Wir alle sind unterwegs. Wir sind aufgebrochen und brechen jeden Tag neu auf. Wir verfolgen unsere Ziele und werden eines Tages unseren Lebensweg beenden. Auf dem Weg begegnen uns viele Menschen mit großem Gepäck. Neben großen Belastungen und Krisen sind auch häufig Traumata mit dabei. Wenn wir sie ein Stück des Weges begleiten, ist traumasensibles Verstehen und Handeln gefragt. Damit du diese Kompetenz in deinem Begleiten anwenden kannst, ist dieses Seminar entstanden. Eine erste wichtige Komponente ist die (Re-)Orientierung im Hier und Jetzt.
Im miteinander Gehen und Erleben sind wir besser im Hier und Jetzt verortet und verarbeiten so nachhaltig körperliche, emotional-bildhafte und kognitive Informationen. Das Gehirn ist optimal vernetzt.Warum also nicht den Lernort nach draußen verlegen und miteinander zweite und dritte Meilen gehen?
Das Landgut Schönwalde ist umsäumt von Wald und Wiesen. Die Pferde leben auf verschiedenen Plätzen und sind es gewohnt, ausschließlich im Freien zu arbeiten: auf dem Platz, im Roundpen oder auf den Wegen rings um das Gut herum.
Doch wozu die Pferde? Es ist einmal diese ganzheitliche Wirkung, das miteinander Erleben, oder: Bewegt werden entsteht durch “sich bewegen/in Bewegung setzen”.
Daneben sind es die Pferde, die zu unserer Haltung ein Feedback geben. Jede Form von Miteinander und füreinander da sein fängt bei uns selbst an, von daher wird sich viel beim Gegenüber verändern, wenn wir “die geeignete Fläche” dazu anbieten. Du weißt: Im Umgang mit Menschen sind wir selbst die stärkste Methode.
Zum Dritten können Pferde auch im Gespräch mit dem anderen, mit ihrem Thema usw. ihre Rückmeldung geben und Lösungsideen vorschlagen.
Diese beiden Seminartage stehen für sich oder sind eine tolle Ergänzung und Vertiefung zur Seelsorge-Weiterbildung “Emmaus zu Pferde”. Sie sind für all diejenigen, die sich ehren- oder hauptamtlich für andere Menschen interessieren und diese begleiten. Wir werden sehr praxisbezogen vor allem an der eigenen Reflexion arbeiten, neurobiologische Sichtweisen betrachten, traumasensible Sichtweisen trainieren und Aspekte der Selbstfürsorge erarbeiten.
Dabei wird es schwerpunktmäßig um Traumakompetenz gehen:
Was bedeutet traumasensibel? Wie arbeitet das Gehirn? Welche traumapädagogoischen Aspekte sind grundlegend im Umgang mit Traumatisierten? Wie kann ich gut in Balance zu mir und dem anderen bleiben? Neben der Praxis stehen online Materialien zum Selbststudium bereit, die an einem halben Tag miteinander – ebenfalls online – besprochen werden.
Als TeilnehmerIn ist es nicht notwendig, den Umgang mit Pferden gewohnt zu sein. Unsere Pferde sind unsere Sparringspartner. Von ihnen lernen wir Kommunikation und Selbstfürsorge, unsere Rolle besser auszufüllen und unser Führungsverhalten zu reflektieren. Sie ermutigen uns, für unsere Räume einzustehen und sie so mit Leben zu füllen, dass Begegnung mit uns selbst und mit anderen stattfinden kann.
Wer möchte, kann auch die Module der Seelsorge-Weiterbildung besuchen – bei den ersten drei Seminaren geht es um Basisgrundlagen der Begleitung von Menschen. Bei den vertiefenden Modulen lernst du auch Ansätze, wie du selbst pferdegestützte Begleitung in Krisen traumasensibel anbieten kannst. Hierbei geht es um Begleitung, nicht um ein therapeutisches Angebot!
Pferde sind als Flucht- und Beutetiere darauf angewiesen, ihre Umgebung in Sekundenbruchteilen zu lesen, um sich bei Gefahr in Sicherheit bringen zu können. Dort angekommen können sie sofort wieder fressen oder anderen angenehmen Dingen nachgehen. Sie sind also perfekt darin, ihre Spannungen und Energien zu regulieren. Sie sind ebenso perfekt darin, dich, deine Stimmungen, deine Klarheit und deine Sicherheit zu lesen und sich dementsprechend zu verhalten.
Ihr Feedback wird dir helfen, deine Baustellen schneller zu erkennen und sie zu bearbeiten. Du kannst neue Haltungen ausprobieren und wirst auch dazu Feedback bekommen.
Es entstehen in der freien Natur mit diesen großen, schönen Tieren starke und nachhaltige Bilder, die dich durch den Alltag begleiten werden.
Ausgewählte wesentliche Aspekte
Wir arbeiten jeweils in einer kleinen Gruppe, sodass die Möglichkeit besteht, sich gegenseitig wahrzunehmen und Feedback zu geben. So wird das Selbstbild durch Fremdbilder geschärft, neue Aspekte deiner Person werden sichtbar, Ressourcen aktiviert.
Zu dieser Seminareinheit wirst du Material erhalten, in Form von Workbooks und/oder Videos, mit denen du dich zu deiner eigenen Zeit beschäftigen kannst. Vor jedem Modul werden wir uns über die theoretischen Inhalte unterhalten, bevor es dann zwei Tage praxisnah zu den Pferden geht. (Wenn du die Überschrift anklickst, bekommst du dazu erste Einblicke.)
1. Theorie zum Thema “Trauma”
Neurobiologische Grundkenntnisse von Verarbeitung und Notfallprogramm / Polyvagaltheorie (Autonomes Nervensystem)
Definitionen “Trauma”, Traumafolgestörungen und ihre Symptome bzw. Beeinträchtigungen
Wie erkenne ich, dass eine Person getriggert wurde?
2. Handwerkszeug Selbstfürsorge
Reflexion der eigenen Rolle und Verortung
Übungen für die eigene Gesunderhaltung und Prävention von Sekundärtraumatisierung
3. Handwerkszeug Reorientierung und Stabilisierung
Übungen zur Reorientierung im Hier und Jetzt
Methoden der emotionalen Stabilisierung: Affektkontrolle, Flashbackkontrolle – Top-Down- und Bottom-up-Strategien
4. Einführung in die traumapädagogische Begleitung
Das Konzept vom guten Grund
Transparenz, Sicherheit, Selbstwirksamkeit u.a.m.
Auf dem Landgut Schönwalde:
Dorfstraße 31, 14621 Schönwalde-Glien/OT Dorf
Dieses Modul kostet bis 25. Mai nochmals 290,00 Euro, danach wird es 320,00 Euro kosten. Schnell sein lohnt sich also!
Ich freue mich schon, dich kennenzulernen und zu unterstützen, denn ich kenne nichts Besseres, als so zu arbeiten.
Im Sinne eines wertschätzenden Miteinander bitten wir Sie,
die Urheberrechte dieser Webseite zu respektieren.
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.
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