Emmaus "zu Pferde" – eine pferdegestützte Seelsorge-Weiterbildung
Unterwegs sein mit Menschen
Unterwegs sein mit Menschen
Wir alle sind unterwegs. Wir sind aufgebrochen und brechen jeden Tag neu auf. Wir verfolgen unsere Ziele und werden eines Tages unseren Lebensweg beenden.
Zur Zeit Jesu zogen die Menschen sprichwörtlich mit ihren Rabbinern umher und lernten von ihnen. Selbst schwierige Fragen ließen sich so leichter verdauen.
Im miteinander Gehen und Erleben sind wir besser im Hier und Jetzt verortet und verarbeiten so nachhaltig körperliche, emotional-bildhafte und kognitive Informationen. Das Gehirn ist optimal vernetzt.
Warum also nicht den Lernort nach draußen verlegen und miteinander zweite und dritte Meilen gehen?
Das Landgut Schönwalde ist umsäumt von Wald und Wiesen. Die Pferde leben auf verschiedenen Plätzen und sind es gewohnt, ausschließlich im Freien zu arbeiten: auf dem Platz, im Roundpen oder auf den Wegen rings um das Gut herum.
Doch wozu die Pferde? Meine Pferde sind die Geschöpfe, an denen ich sehr viel über Gott gelernt habe: In ihnen paaren sich hohe Sensibilität mit großer Stärke, Schönheit und Eleganz, aber auch Klarheit und Akzeptanz, Gelassenheit und plötzliche Wehrhaftigkeit sowie der Wunsch, alles zu erdulden, um dem Menschen, den sie lieben, zu dienen.
Diese Weiterbildung ist für all diejenigen, die sich ehren- oder hauptamtlich für andere Menschen interessieren und diese begleiten. Wir werden sehr praxisbezogen Gespräche üben, eigene und fremde Themen reflektieren, neurobiologische Sichtweisen betrachten, traumasensible Sichtweisen trainieren und Aspekte der Selbstfürsorge erarbeiten.
In all dem darf sich auch der Glaube an Gott finden, egal, ob unerkannt wie bei den verzweifelten Emmaus-Jüngern auf dem Weg bloß weg von Jerusalem oder leuchtend hell, wie nach der Erkenntnis des Auferstandenen.
Neben der Praxis stehen online Materialien zum Selbststudium bereit, die an halben Tagen miteinander –ebenfalls online – besprochen werden.
Als TeilnehmerIn ist es nicht notwendig, den Umgang mit Pferden gewohnt zu sein. Unsere Pferde sind unsere Sparringspartner. Von ihnen lernen wir Kommunikation und Selbstfürsorge, unsere Rolle besser auszufüllen und unser Führungsverhalten zu reflektieren. Sie ermutigen uns, für unsere Räume einzustehen und sie so mit Leben zu füllen, dass Begegnung mit uns und mit Gott stattfinden kann.
Wer dann möchte, kann auch die weiterführenden Module besuchen, in denen es darum geht, selbst pferdegestützte Begleitung in Krisen anzubieten.
Pferde sind als Flucht- und Beutetiere darauf angewiesen, ihre Umgebung in Sekundenbruchteilen zu lesen, um sich bei Gefahr in Sicherheit bringen zu können. Dort angekommen können sie sofort wieder fressen oder anderen angenehmen Dingen nachgehen. Sie sind also perfekt darin, ihre Spannungen und Energien zu regulieren. Sie sind ebenso perfekt darin, dich, deine Stimmungen, deine Klarheit und deine Sicherheit zu lesen und sich dementsprechend zu verhalten.
Ihr Feedback wird dir helfen, deine Baustellen schneller zu erkennen und sie zu bearbeiten. Du kannst neue Haltungen ausprobieren und wirst auch dazu Feedback bekommen.
Es entstehen in der freien Natur mit diesen großen, schönen Tieren starke und nachhaltige Bilder, die dich durch den Alltag begleiten werden.
Ausgewählte wesentliche Aspekte
Wir arbeiten jeweils in einer kleinen Gruppe, sodass die Möglichkeit besteht, sich gegenseitig wahrzunehmen und Feedback zu geben. So wird das Selbstbild durch Fremdbilder geschärft, neue Aspekte deiner Person werden sichtbar, Ressourcen aktiviert.
Zu jedem Modul wirst du Material erhalten, in Form von Workbooks und/oder Videos, mit denen du dich zu deiner eigenen Zeiten beschäftigen kannst. Vor jedem Modul werden wir uns über die theoretischen Inhalte unterhalten, bevor es dann zwei Tage praxisnah zu den Pferden geht.
Wer alle Module 2024 besucht hat, ist herzlich eingeladen, ein (erstes) Fazit zu ziehen. Wir werden die Module reflektieren, mit den Pferden ein "best of" erleben und gemeinsam auf dem Landgut essen.
Grundlagen der Kommunikation: Wie gelingt gutes Zuhören? Was nehme ich wahr vom anderen? Welche Gefühle werden deutlich, welche sind verborgen? Wie erlerne ich Fragen zu stellen, die zum Nachdenken anregen?
Grundlagen der Persönlichkeit: Wer bin ich als begleitende Person – für mich und für den anderen? Welche Lebensthemen bringe ich mit? Wie gelingt mir eine gute Balance aus Nähe und Distanz? Wie kann ich meine Profirolle gut ausfüllen? Welche (traumasensible) Haltung hilft in Krisen? Wie bleibe ich mental und geistlich frisch?
Grundlagen der Verabredung: Welches Angebot erstelle ich, welches Anliegen werde ich bedienen? Wie gestalte ich Erstgespräche? Wie klären wir gemeinsam unsere Verantwortungen? Welches Setting ist für mein Angebot geeignet? Wie kläre ich den tatsächlichen Auftrag?
Vertiefung 1 – in Beziehung sein: Heilende Gemeinschaft ist ein wesentlicher Seelsorgeauftrag. Woran erkenne ich Bindungsblockaden und wie kann ich mit und an ihnen arbeiten? Wie unterstütze ich eine Person mit Entwicklungs- und darum resultierenden Beziehungskrisen? Was kann ich tun, wenn auch die Beziehung zum Glauben gebrochen ist? Einblicke in die tiergestützte Arbeit am Beispiel Pferd 1.
Vertiefung 2 – vom Verabschieden und Wiedererwachen: Wie kann ich mit Sterbenden und ihren Angehörigen über den Tod reden? Was glaube ich selbst? Welche Hoffnung kann und will ich vermitteln? Wie können Abschiede gestaltet werden? Wie unterstütze ich Ratsuchende darin, gestorbene Träume oder Seiten an sich zum neuen Leben zu erwecken?
Einblicke in die tiergestützte Arbeit am Beispiel Pferd 2.
Vertiefung 3: Veränderungen und Aufbrüche anstoßen: Wie begleite ich Veränderungsprozesse und ermutige, neue Wege auszuprobieren? Wie führe ich Ratsuchende dazu, ihre Berufung zu finden? Wie kann der Aufbruch in neues Land gelingen?
Einblicke in die tiergestützte Arbeit am Beispiel Pferd 3.
Die einzelnen Module hangeln sich thematisch entlang der biblischen Emmaus-Geschichte. Die Fragestellungen und Inhalte der Module findest du auf der linken Seite.
Modul 1: „Sein dürfen“
2 Männer gehen verzweifelt und enttäuscht nach Hause, bis sich ein Fremder dazugesellt. Was passiert, wenn wir einfach miteinander ein Stück gehen? Wir beschäftigen uns mit dem Umgang von Gefühlen, mit Kommunikation und dem Stellen von guten Fragen.
Modul 2: „Perspektivwechsel“
Der Fremde stellt unvoreingenommen Fragen, hört zu und zeigt neue Zusammenhänge auf. Wer bin ich, wenn ich mit jemanden mitgehe? Wir beschäftigen uns mit der eigenen Biografie, mit unserer Rolle, mit einer (Trauma)sensiblen Haltung und mit Selbstfürsorge.
Modul 3: „Erkennen und erkannt werden“
Der Fremde gibt sich zunächst nicht zu erkennen, möchte unerkannt gehen und wird dann doch wiedererkannt. Zwischen dem zu frühen Wahrnehmen und der möglichen unterlassenen Aufforderung, doch zu bleiben, spannt sich der Bogen, in dem die Männer Heilung erleben. Wir beschäftigen uns mit Anlässen, Anliegen und Aufträgen, mit unserer Verantwortung und der des Ratsuchenden. Und mit der Spannung, wann aus Gehörtem Glauben werden darf.
Modul 4: „Miteinander–Füreinander“
Trotz Verzweiflung sorgen sich die Männer um den mysteriösen Fremden. Sich in der Trauer wieder verbinden zu können, kann ein erster Schritt sein, heilende Gemeinschaft zu erleben und neue Hoffnung zu schöpfen. Wir beschäftigen uns mit gelungenen und misslungenen Beziehungen und Bindungen und damit, wie Menschen zu sich selbst und zu anderen wieder Beziehungen aufbauen können.
Modul 5: „Auferstehung“
Der Tote lebt! Trauer und Verzweiflung weichen neuer Hoffnung und Freude. Welche Träume sind längst gestorben, welche Seiten unserer Ratsuchenden sind nicht mehr wahrzunehmen? Wir beschäftigen uns mit dem Erwecken von tot Geglaubten, aber auch um endgültige Abschiede, Sterben und Trauer.
Modul 6: „Neue Wege wagen“
Die Beiden haben aufregende Neuigkeiten: Sie haben den Auferstandenen getroffen! Jetzt kehren sie zurück zu den anderen, tauschen sich aus, erleben neue Ängste, aber auch Berufung und Aufbruch und Berufung in nächste Abenteuer. Wir beschäftigen uns mit Veränderungen und Aufbrüchen und damit, das Leben zu feiern.
Bei den Modulen 4 bis 6 werden auch traumazentrierte Aspekte zum Tragen kommen.
Auf dem Landgut Schönwalde:
Dorfstraße 31, 14621 Schönwalde-Glien/OT Dorf
Du kannst jedes Modul einzeln buchen. Dazu gehört jeweils vorbereitendes Material, ein halber Tag online sowie zwei Tage in Präsenz. Jedes Modul kostet einzeln 280,00 Euro. Wenn du alle 3 Module in 2024 buchst, dann erhältst du einen Rabatt von 30,00 Euro. Zugleich bist du eingeladen, den Abschluss im Oktober mitzumachen.
Du kannst auch die komplette Weiterbildung buchen. Die kostet dann 1580,00 Euro.
Bei genug TeilnehmerInnen stellt das Landgut ein Mittagessen mit Freigetränk auf separate Rechnung. Heißgetränke und Wasser sind während des Seminartages im Preis enthalten.
Beim Abschlusstag wäre es schön, wenn wir die Weiterbildung mit einem gemeinsamen Essen ausklingen lassen würden.
Ich freue mich schon, dich kennenzulernen und zu unterstützen, denn ich kenne nichts Besseres, als so zu arbeiten.
Im Sinne eines wertschätzenden Miteinander bitten wir Sie,
die Urheberrechte dieser Webseite zu respektieren.
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.
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